Am Donnerstag, den 10. März 2016, fand um 20 Uhr die musikalische Lesung in Kooperation mit dem EBW-JAH in der Spitalkirche "Zum Heiligen Geist" in Weißenburg statt.
Am 9. April 2015 jährte sich zum 70. Mal der Todestag des evangelischen Theologen und Widerstandskämpfers Dietrich Bonhoeffer. Am 4. Februar wiederholte sich zum 110. Mal sein Geburtstag. Bonhoeffers beeindruckenden Gefängnistexte zeugen von einer unglaublichen Vielfalt. So hat er uns neben seinen bekannten Briefen an seine Eltern oder an seine Verlobte Maria von Wedemeyer auch Gedichte, theologische Überlegungen und sogar Dramenentwürfe hinterlassen. In seinen Schriften bringt der Pastor Glaube und Hoffnung, Trauer und Sehnsucht zum Ausdruck. Nach einer Einführung in die Werke von Pastoralassistent Michael Wiesel aus Reichelsdorf brachten Pastoralassistentin Cordula Klenk (Weißenburg) und Diplom-Theologe Sebastian Kießig (Katholische Universität Eichstätt) Briefe und Gedichte wie "Weihnachten im Gefängnis", "Umgang mit der Sehnsucht", "Die letzten Wochen", "Christen und Heiden", "Keine Reue über die eigene Situation", "Vergangenheit", "Wer bin ich?", Leben in dieser Welt "et si Deus non daretur" und Brief an Maria vom 19.12.1944 zu Gehör. Kirchenmusikdirektor Siegfried Bergemann aus Treuchtlingen spielte dazwischen an der Orgel Werke von Helmut Bornefeld, Matthias Kern und Siegfried Reda. Alle drei Komponisten lebten zur Zeit Dietrich Bonhoeffers und zeichneten sich durch ihren Widerstand gegen das NS-Regime aus. Am Ende sangen alle Besucher des Abends, begleitet durch die Orgel, "Von guten Mächten treu und still umgeben".
Text und Fotos: Andreas Weiß