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Refugees welcome - Erfahrungen eines Seelsorgers der Marine

Am 31. Mai 2016 berichtete DDr. Michael Gmelch, Militärdekan in Flensburg und Seelsorger des Bistums Eichstätts, über seine Erfahrungen beim Einsatz der Deutschen Marine "Humanitäre Hilfe zur Rettung von in Seenot geratenen Flüchtlingen im Mittelmeer". Zahlreiche Besucher aus der ganzen Diözese kamen nach Weißenburg, um an der Buchvorstellung von DDr. Gmelch teilzunehmen.

Lesen Sie hier den Bericht von Danuta Waldau, Geschäftsführerin und Bildungsreferentin des KDFB Diözesanverbandes Eichstätt, wo DDr. Michael Gmelch tags darauf zum selben Thema referierte.

Ein herzliches Dankeschön an den KDFB für die freundliche Genehmigung, den Bericht zu veröffentlichen.

"Eichstätt. - DDr. Michael Gmelch, Pastoraltheologe und –psychologe, Priester der Diözese Eichstätt, Militärdekan in Flensburg und Buchautor referierte zum Thema 'Refugees welcome – Eine Herausforderung für Christen. Erfahrungen eines Militärseelsorgers' in der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) in Eichstätt. Veranstalter des Vortragsabends waren der KDFB Diözesanverband gemeinsam mit dem Kolping-Diözesanverband, der KHG Eichstätt und der KEB Eichstätt.

Bei seinem Vortrag sprach Gmelch über seine Erfahrungen als Militärseelsorger im Mittelmeereinsatz der Bundeswehr und nahm die über 60 Zuhörer auf eine Reise dorthin, wo die Bundeswehr die Flüchtlinge aus dem Mittelmeer rettete. Vor ungefähr einem Jahr ertranken im Mittelmeer Hunderte von Flüchtlingen vor der kleinen italienischen Insel Lampedusa. Daraufhin entschied das Verteidigungsministerium über Nacht, die Bundeswehr an der Seenotrettung zu beteiligen. Gmelch war bei diesem Einsatz als Militärseelsorger und Teil des Versorgungstrupps auf dem Schiff Berlin stationiert. So erzählte er von seinem Einsatz und seinen Erkenntnissen aus christlicher Sicht, die er in seinem kürzlich veröffentlichten Buch 'Refugees welcome' festgehalten hat.

Er erlebte die Flüchtlinge, Männer, Frauen und Kinder als sehr ehrfurchtvolle Menschen, die ihre Schuhe auszogen, als sie an Bord kamen, den Boden berührten und sich bedankten. Sie waren glücklich, in Sicherheit zu sein. Das posttraumatische Belastungssyndrom, das so manche Aggressivität und Gewalttätigkeit verursacht, kommt erst Monate oder sogar Jahre später. An Bord herrschte eine friedliche Stimmung, wobei nur das Spezialpersonal, wie Ärzte, Psychologen und Seelsorger mit den Flüchtlingen in Kontakt kamen. Die Schiffsbesatzung war für den Schiffsbetrieb zuständig. Die aufgenommenen Flüchtlinge wurden in die italienischen Häfen gebracht. Das am Bord geborene und getaufte Mädchen Sophie gab dem Bundeswehreinsatz, bei dem über 3400 Menschen gerettet wurden, seinen Namen.

Der Referent stellte sich jedoch die Frage: 'Was passiert nun mit den Menschen? Ist das ausschließlich nur ein Problem der Italiener? Wie können wir den Auftrag der Kirche, Menschenfischer zu sein, erfüllen?' Um das zu erfahren, kehrte er zurück nach Lampedusa, auf die Insel, die seit mehr als 25 Jahre Flüchtlingsproblematik kennt. In vielen Gesprächen mit den Einwohnern erfuhr er von einem sehr belastenden Leben und großem Stolz auf den ersten außerrömischen Besuch von Papst Franziskus.

Gmelch will 'theologische Optionen treffen, denn Glaube, Bibel und das Zeugnis Jesu sind niemals optionslos, was die Gestaltung unserer Welt betrifft.' Er verstehe die Flüchtlinge, die bei uns berechtigt bleiben werden, als pastoraltheologische Herausforderung für das Handeln der Kirche, der Gemeinden und uns Christen.

Es stellt sich also die Frage, was wir brauchen, um diese Herausforderung der Flüchtlingsintegration zu leisten. Neben dem professionell und auch nachhaltig pastoralpraktisch begleiteten Ehrenamt nannte der Referent neue Allianzen über bisherige konfessionelle, religiöse und politische Grenzen hinweg. Außerdem sei es unerlässlich, die Schlüsselqualifikationen des 21. Jahrhunderts - die interkulturelle Kompetenz und die interreligiöse Dialogfähigkeit, zu erwerben.

'Ich wünsche mir und Ihnen, dass wir keine Angst voreinander haben', schloss Gmelch seinen Vortrag ab."

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