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Leben aus dem Ursprung

Sieben Wege zu Gott

Am 12. Mai kam der Abt der Benediktinerabtei Plankstetten Dr. Beda Sonnenberg in das Katholische Pfarrheim Gunzenhausen, um anhand seines Buches "Leben aus dem Ursprung" bewährte Formen des Gebets nahe zu bringen, die seit Jahrhunderten in Gebrauch sind. Viele Menschen seien diesen Weg schon gegangen und hätten diese Gebets- und Meditationsformen als Quelle lebendiger Spiritualität erfahren.

Dass es ihm um Austausch untereinander ging, machte Abt Beda gleich zu Beginn deutlich, als er eine kreisförmige Stuhlanordnung vorschlug. Die Besucher bekamen jeweils ein Exemplar seines Buches in die Hand, so dass sie den Ausführungen des Referenten gut folgen konnten.

Die sieben Kapitle beschrieben auch die sieben inhaltlichen Stationen das Abends. Es bliebt nicht beim Vorlesen wichtiger Stellen. Abt Beda würzte seinen Vortrag mit Geschichten aus seinem Leben und dem Alltag im Kloster. Dazwischen lud er immer wieder zur Diskussion ein.

"Um wieder sprachfähig mit Gott zu werden, müssen wir erst die verschiedenen Sprachen kennenlernen.", begann der Abt und leitete damit zum ersten Kapitel der "Gewissenserforschung" ein. Im zweiten ging es um die "lectio divina", also das Lesen der Heiligen Schrift. Der "Empfang der Heiligen Eucharistie" bildet das dritte Kapitel. Dabei stellte er auch die Frage, was das wichtigste Gebet für Christen sei. Das "Vater unser", das erwartungsgemäß genannt wurde sei zwar zweifelsfrei wichtig, doch die Päpste nannten durchwegs das "Herzensgebet". Dies müsse aber auch geübt sein. Das gelänge sehr gut, wenn man beispielsweise beim Autofahren den Radio ausschaltet.

Das fünfte Kapitel umschreibt das "Stundengebet", das eine Zusammenfassung des Immerwährenden Gebetes abbilde.

"Mit Ausnahme des Judentums hat jede Weltreligion eine Form des Rosenkranzes.", überraschte der Referent seine Zuhörer. Der Rosenkranz, das sechste Kaptiel, zeige sich nicht nur im Christentum, sondern als Form der Gebetsschnur in Hinduismus, Buddhismus und Islam, aber auch in der Orthodoxie und im Protestantismus.

Das "Dasein vor Gott", die Anbetung als das "In Gottes Gegenwart leben", betitelt das siebte und letzte Kapitel seines Buches. Dabei sparte Abt Beda auch das schwierige Thema der "Theodizee-Frage", also der Frage nach der Allmacht Gottes angesichts des Leides auf der Welt, nicht aus. Warum scheint Gott bei aller Not und allem Schmerz in der Welt abwesend zu sein? Für Abt Beda lautet die Antwort: "Jemand der allmächtig ist, kann verschwinden und sich zurückziehen. Er spielt seine Macht gegenüber dem schwachen und sündhaften Menschen nicht aus. Genau darin zeigt sich seine Stärke." Die Distanz sei ebenso wichtig, weil sich genau dadurch Leben und Freiheit entwickeln könne. Das wüssten Eheleute nur zu gut. Und die Würde des Menschen zeige sich in seiner Freiheit.

 

Text und Fotos: Andreas Weiß

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