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"Eine Erfahrung frei von Raum und Zeit"

Totgeglaubter Josef Atzmüller aus Weyregg, Österreich, erzählt von seinem Nahtoderlebnis als 16jähriger bei Abend der Katholischen Erwachsenenbildung

Donnerstag, 26. Februar 2015, Pfarrzentrum St. Willibald

 

Mit 16 Jahren hatte Josef Atzmüller einen Blinddarmdurchbruch und wurde nach einer erfolglosen Operation von den Ärzten für tot erklärt. „Als ich aufwachte konnte ich nur meinen Zehen bewegen, auf dem stand mein Name und der Todeszeitpunkt.“ Was zuvor geschah erzählte der aus Österreich angereiste vor rund 40 Zuhörern am vergangenen Donnerstag im Pfarrzentrum St. Willibald.

Er hätte demnach das Gefühl gehabt, als sei er wie durch einen „Wirbelwind“ aus dem Leben gesaugt worden. „Es war apokalyptisch, es war eigenartig, aber ich hatte keine Angst.“ Danach habe er sein Leben wie in einem Film mit einzelnen Szenen gesehen. Dies seien Situationen gewesen, in denen er Fehler gemacht habe und die er nun akzeptieren müsse. Die Nahtoderfahrung sei für ihn deshalb zu einer Lehre für das Leben geworden. Denn Gott strafe nicht. Der Mensch selbst verurteile sich, wodurch oft große Schäden für ihn entstünden. Wichtig sei jedoch, diese Fehler im Leben zu akzeptieren. Für ihn als Katholik sei dadurch die Beichte als Chance ins Leben gerückt. Ein Lichtpunkt, der immer größer wurde, habe ihn dann vollkommen eingehüllt. „Er übte eine große Kraft aus und ich wusste: dort komme ich her, dort will ich hin!“ berichtete der ruhig erzählende Österreicher. Auch mit anderen Seelen habe er sich unterhalten können. Diese Kommunikation sei etwas völlig anderes gewesen, als die Menschen es hier auf der Welt gewohnt seien: ohne Missverständnisse mit vorbehaltlosem Verständnis für den anderen. Eine Stimme die sagte: „Kehr zurück in deinen Körper!“, sei der Grund, warum er wieder gegen seinen Willen in einer Abstellkammer des Krankenhauses im Dezember 1964 aufgewacht sei. Die Zuhörer mussten lachen als Josef Atzmüller in das Publikum fragte, was der Primar als erstes die ratlos dreinblickende Ärzterunde, die um Josef Atzmüller stand, fragte: „Es war die Frage, ob denn der Totenschein noch im Haus wäre!“ gab Atzmüller die Antwort selbst.  Die Zeit danach sei für ihn nicht einfach gewesen, berichtet er weiter. Denn es bestehe ja auch die Gefahr, als Spinner erklärt zu werden. Selbst seine eigene Familie habe von seiner Erfahrung nichts hören wollen. Erst seit den 90er Jahren habe er den Mut gefunden, über das Erlebte zu reden und dies auch öffentlich zu tun.

Die Zuschauer machten reichlich Gebrauch von der anschließenden Gelegenheit, Fragen zu stellen. Die Themen reichten von medizinisch und kritischen Anfragen bis hin zu philosophisch-religiösen Aspekten der Nahtoderfahrung, die sich ja mit dem Erinnerungen vieler anderen, die dem Tode nahe waren, decke, bestätigte eine Zuhörerin, welche von sich sagt, ähnliches erlebt zu haben. Für Josef Atzmüller sei weniger entscheidend, ob man ihm alles glaube. „Das kann jeder nur für sich selbst entscheiden“ betont er. Vielmehr stehe für ihn die Botschaft im Mitttelpunkt, dass der Mensch seinen Frieden finden solle.

Geschäftsführer Andreas Weiß bedankte sich bei Josef Atzmüller, der seinen Vortrag unentgeltlich hielt, mit Produkten aus der Region und verwies auf weitere Veranstaltungen der KEB, insbesondere auf die Reihe „Von den letzten Dingen“, wofür dieser Abend den Auftakt bildete.

Text und Foto:

Andreas Weiß

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